Unser Berglauf auf die Sophienhöhe am 22.8.1997

Geschrieben von Jörg Malejka
Bei warmem, wolkigem Wetter und zeitweisem Nieselregen gab der Repräsentant des Tagebaues Hambach, Dr. Müllensiefen, pünktlich um 18.00 Uhr den Startschuß für mehr als 200 Läufer und schickte sie auf die anspruchsvolle Bergstrecke, die diesmal 9,6 km lang war. Nachdem die beiden ersten Läufer nach hartem Spurt in 40:08 und 40:11 min die Ziellinie passiert hatten, kamen mehr als 10 Minuten lang keine weiteren Finsher ins Ziel. Die Erklärung, die wenig später über den Werkfunk des Hambacher Tagebaues kam, sorgte beim Veranstalter für einen großen Schock: Der ohne Sichtkontakt zu den Führenden laufende Drittplazierte, ein Gast aus Niederziers Partnergemeinde Vieux Conde in Frankreich, war an einer Stelle entgegen der Beschilderung falsch abgebogen und hatte einen großen Teil des Feldes nach sich gezogen. Offenbar orientierten sich die Athletinnen und Athleten mehr am Vorauslaufenden als an der Beschilderung. Diese Läuferinnen und Läufer absolvierten so einen mehrere Kilometer langen Umweg, bevor sie sich später wieder mit richtig gelaufenen, langsameren Teilnehmern vermengten.

Auch Teilnehmer des ausrichtenden Vereins waren unter den "Irrläufern". Da die Strecke in jedem Jahr anders verläuft, konnte ihnen die Kenntnis des Revieres nicht helfen.

Es blieb nach alldem nichts anderes übrig, als auf eine Wertung des Laufes zu verzichten. Das Feld ließ sich nicht mehr nach richtig (kurz) und falsch (lang) gelaufenen Teilnehmern differenzieren.

Auch wenn ein an der Streckenbeschilderung beteiligter Mitarbeiter des Tagebaues von einer "idiotensicheren" Markierung der Strecke sprach, fühlt sich der ausrüchtende TV 1885 Huchem-Stammeln e. V. für diesen bedauerlichen Verlauf der Veranstaltung verantwortlich. Wir werden aus diesem Ereignis die Konsequenzen ziehen und künftig mit neuen Konzepten und mehr Aufwand bei der Streckenmarkierung ein Verlaufen nach Menschenermessen unmöglich machen. Wir verstehen auch, daß einige wenige Finisher im Ziel ihrem Ärger lauthals Luft machten und den Ausrichter beschimpften. Wir freuen uns andererseits, daß der Großteil der Teilnehmer besonnen und verständnisvoll reagierte, ob sie nun kurz oder lang gelaufen waren.

In vielen persönlichen Gesprächen zeigten sich die Teilnehmer wiederum von der Einmaligkeit dieses Berglaufes beeindruckt und versprachen, im nächsten Jahr wiederzukommen.

-la1997-